Schutzkonzept

17. März 2023

Kirchenkreis beschließt Schutzkonzept

Der Evangelisch-lutherische Kirchenkreis Wolfsburg-Wittingen will künftig Schutzbefohlene und Mitarbeitende besser vor sexualisierter und anderen Formen von Gewalt schützen. Dazu hat die Synode des Kirchenkreises jetzt mit einstimmigem Beschluss ein Schutzkonzept verabschiedet. „Kirchliche Arbeit ist Beziehungsarbeit. Wir bieten Menschen einen sicheren, geschützten Raum – und übernehmen damit eine hohe Verantwortung. Deshalb gilt bei uns ein klares Nein zu sexualisierter Gewalt!“, erklärt Superintendent Christian Berndt.

Ein kirchenkreisweites Schutzkonzept sei längst überfällig gewesen, einzelne Einrichtungen des Kirchenkreises, wie die 15 Kindertagesstätten und Familienzentren in Wolfsburg und der Ganztagsschulbereich, hätten bereits seit Jahren Schutzkonzepte. Nun sollen bis Ende 2024 alle Gemeinden und Einrichtungen im Kirchenkreis Wolfsburg-Wittingen mit eigenen, den jeweiligen auch örtlichen Gegebenheiten angepassten Schutzkonzepten folgen.

„Es hat in einer Gemeinde unseres Kirchenkreises in den 1970er und 1980er Jahren Vorkommnisse von sexuellem Missbrauch gegeben. Unser Ziel ist, jegliche Form von Gewalt und insbesondere sexualisierter Gewalt im direkten Wirkungsbereich unserer kirchlichen Arbeit unmöglich zu machen“, betont der leitende Pastor Berndt. Ein Schwerpunkt sei die Prävention. „Unsere Mitarbeitenden werden ab jetzt verpflichtend geschult. Wir sensibilisieren damit für Themen wie Grenzverletzungen und sexualisierte Gewalt.“ Diese Schulungen durch Fachkräfte des Kirchenkreises, die für die Prävention sexualisierter Gewalt ausgebildet sind, seien nicht nur für hauptberuflich Tätige, sondern auch für Ehrenamtliche obligat und bis spätestens Ende kommenden Jahres zu absolvieren.

Die Evangelische Kirche gibt sich mit ihren Schutzkonzepten grundlegende Umgangs- und Verhaltensregeln. „Achtung und Respekt vor der Würde eines jeden einzelnen Menschen stehen über allem.“ Daraus leite sich ab, dass Kirche und die Menschen, die sich für die Kirche engagieren, aktiv Position bezögen gegen körperliche, verbale und seelische Gewalt, wozu auch Mobbing gehöre.

„Wir werden nicht mehr wegschauen, sondern konsequent hinsehen. Falls es allen Bemühungen zum Trotze dennoch zu Vorkommnissen sexualisierter und auch anderer Formen von Gewalt kommen sollte, werden wir Betroffene bestmöglich unterstützen“, versichert Superintendent Berndt. Die Bedürfnisse von Gewalt Betroffener seien dabei sensibel wahrzunehmen und unbedingt zu achten. „Das ist wie auch die konsequente, transparente Aufarbeitung Richtschnur unseres Handelns!“

Kirchenkreis-Öffentlichkeitsarbeit

Foto: Jens Schulze
Superintendent Christian Berndt