Weißrussische Gäste im Kirchenkreis

Gäste aus Weissrussland im Mühlenmuseum Gifhorn
Gäste aus Weissrussland im Mühlenmuseum Gifhorn

Weißrussische Gäste zur Erholung im Kirchenkreis

Seit dem 27. Juli läuft die 26. Ferienaktion für 'Kinder aus Tschernobyl' in der Nordregion des Kirchenkreises Wolfsburg-Wittingen. Fünf Mütter mit ihren Kleinkindern und eine Betreuerin verbringen ihre Ferien für vier Wochen in Gastfamilien in Wittingen, Knesebeck, Vorhop und Ehra. Mütter und Kinder kommen aus der weißrussischen Kleinstadt Narowlja unweit der ukrainischen Grenze. Im Isenhagener Land sollen sie eine erholsame Zeit in gesunder Luft mit unverstrahlter Nahrung verbringen und so ihre körperlichen und seelischen Abwehrkräfte stärken. Die Gruppe besuchte bereits das Gifhorner Mühlenmuseum, das Badeland Celle und den Tierpark Essehof; als weitere gemeinsame Aktionen stehen Badespaß am Bernsteinsee und Ausflüge zum Zoo Hannover und der Märchenpark Salzwedel auf dem Programm.

Zur Erinnerung: In den Morgenstunden des 26. April 1986 explodierte Block 4 des Atomkraftwerks von Tschernobyl, große Mengen radioaktiven Materials wurden freigesetzt und verseuchten weite Gebiete des heute souveränen Staates Belarus (Weißrussland), aber auch der heutigen Ukraine und Russlands. Ungefähr 350 000 Menschen mussten evakuiert werden. Die Region um Gomel, aus der die Mütter mit ihren Kindern kommen, hat bis heute mit den sozialen und gesundheitlichen Folgen zu kämpfen:

Viele Menschen sind inzwischen an Schilddrüsenkrebs, Magen-Darm-Erkrankungen, Herz- und Bluterkrankungen, Leukämie, Brustkrebs und Organ-Krebs-Erkrankungen, Jugend-Diabetes und Immunschwächen erkrankt. Besonders betroffen sind die Säuglinge und Kinder, die in dieser verstrahlten Umwelt geboren werden und aufwachsen. Die Säuglings- und Kindersterblichkeit hat zugenommen, ebenso sind vermehrt Missbildungen oder Totgeburten festzustellen. Und die Zahl der Erkrankungen steigt weiter an.

Der Kirchenkreis unterstützt die landeskirchliche Ferienaktion und übernimmt die Kosten für Flug, Taschengeld und Betreuungsprogramm. Damit die Maßnahme auch in den nächsten Jahren weiterlaufen kann werden bereits jetzt dringend Gastfamilien für Sommer 2017 gesucht. Nähere Infos beim Diakonischen Werk unter 05831-8453.