Pandemiezeiten auch in Togliatti

Liebe Brüder und Schwestern, das vergangene Jahr in der Pandemie war für alle Menschen in der ganzen Welt sehr schwer. Und wie es weiter sein wird, weiß niemand! Aber für unsere Gemeinde und für das diakonische Projekt ‚Klub Initiative Togliatti‘ (KIT), wurde dieses Jahr zu einer neuen Chance, uns alle enger zu verbinden und nach neuen Möglichkeiten zu suchen. KIT ist ein Projekt, das Kinder und Jugendliche mit Behinderungen und deren Familien unterstützt. Die Kirchengemeinde ist daran mit sozialen und therapeutischen Angeboten maßgeblich beteiligt.

Wir konnten Ostern und Weihnachten in einem beschränkten Kreis, aber wir konnten doch feiern. Die sozial-diakonische Arbeit musste aufgrund von Quarantäne-Verordnungen und Covid 19- Erkrankungen der TeilnehmerInnen und der Mitarbeitenden pausieren und für einige Wochen ganz eingestellt werden. Auch ich war von der Corona betroffen und über drei Wochen krank. Inzwischen bin ich wieder gesund.

Die negativen Auswirkungen auf die Gruppengemeinschaften und auf die beteiligten Familien belasten alle Beteiligten. Wir haben unsere diakonische Arbeit zeitlich verkürzt und in kleineren Gruppen doch durchgeführt. So mussten Eltern behinderter Kinder weiterarbeiten und konnten sie nicht allein zuhause lassen. Deshalb haben wir die Tagesstätten teilweise geöffnet, sechs bis acht Kinder durften sich gleichzeitig bei uns aufhalten. Aber die beliebte Freizeit auf dem Lande, in Freizeitheim in KrasnyJar, konnten wir nicht durchführen.

Besonderen Dank wollen wir für die Spende von den Schnelleke-Stiftung sagen! Ihre Medikamentenhilfe war sehr aktuell und wichtig für unsere alten Gemeindemitglieder. Die meisten von ihnen sind durch die Corona-Pandemie und die Quarantäne-Auflagen stark betroffen. Sie meiden die öffentlichen Verkehrsmittel, aus Sorge vor der Ansteckung und leiden am Wegfall vieler alltäglicher Kontakte. Zudem entstehen für sie Probleme bei Notwendigkeit von Arztbesuchen und bei der Versorgung mit Lebensmitteln. Die Preise sind wesentlich gestiegen, die Renten und Gehälter aber nicht.

In Kenntnis der oben beschriebenen Situation und angeregt durch das Bonifizierungs-Angebot der Landeskirche entstand im Ausschuss für Partnerschaft und Mission des Kirchenkreises Wolfsburg-Wittingen folgender Projektvorschlag: Freundinnen und Freunde der Partnerschaftsarbeit im Kirchenkreis Wolfsburg-Wittingen spenden einen Betrag auf ein Sonderkonto des Kirchenamtes Gifhorn. Im Rahmen des Programmes „Aus 2 mach 3“ wurde die Bonifizierung dieser Spende bei der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers beantragt. Die erhöhte die Spende um 50 Prozent und überwies im Dezember 900 Euro an unsere Gemeinde.

Ein Gemeindeteam unter meiner Leitung kaufte in Togliatti unverderbliche und von den Gemeindegliedern bekanntermaßen geschätzte Lebensmittel ein. Diese Lebensmittel wurden verpackt und die Pakete den 15 älteren Gemeindegliedern und den 20 KIT-Familien überbracht, die in besonderem Maße durch die Corona-Pandemie und ihre Folgen betroffen sind. Wir haben sehr schnell alle Pakete mit der Hilfe der Freiwilligen des KITs und Gemeindemitgliedern gemacht und in die Familien gebracht.

Trotzdem allen Einschränkungen wegen dem Covid-19 haben wir doch eine Möglichkeit im Juli 2020 für die Freizeit der Jugendlichen gefunden. Die Jugend hat viel im Garten des Hauses in Krasnz gearbeitet und so zehn Tage gut miteinander gelebt und gebetet.

Im Namen der Gemeinde und der TeilnehmerInnen des Projektes KIT möchte ich einen herzlichen Dank allen unseren Freunden sagen. Danke, dass Ihr an uns denkt, für uns betet und uns unterstützt!

Zurückschauend kann man sagen: Dieses Jahr 2020 hat für alle Gläubigen ein deutliches Zeichen gesetzt, wie eng die Christen in unserem Herrn Jesus Christus verbunden sein können.

Tatjana Zhivoderova ist Pfarrerin der Evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Togliatti