Tschernobyl-Aktion 2017

Weißrussische Gäste zur Erholung im Kirchenkreis

Seit 1991 beteiligt sich die Nordregion des Kirchenkreises Wolfsburg-Wittingen an der landeskirchlichen Hilfsaktion 'Ferien für Kinder aus Tschernobyl'. Mehr als 800 Kinder aus dem von der radioaktiven Verstrahlung besonders betroffenen weißrussischen Region Gomel waren seitdem zu Gast in unserem Kirchenkreis. (Zur Erinnerung:) Der Reaktorunfall vom April 1986 in Tschernobyl brachte nicht nur wirtschaftlich schwere Auswirkungen für die Bevölkerung. Obwohl sich das Atomkraftwerk auf dem Territorium der Ukraine befindet, waren in Weißrussland die größten Schäden zu beklagen: 70 % der radioaktiven Stoffe gingen auf weißrussischem Gebiet nieder; 22 % der weißrussischen Fläche, auf der etwa 2,1 Mill. Menschen (davon 700.000 Kinder) leben, wurden langfristig radioaktiv verseucht. Manche Radionuklide werden erst nach langen Halbwertzeiten zerfallen - was bedeutet, dass auch in 300 Jahren noch Menschen in radioaktiv verseuchten Zonen leben müssen. Die gesundheitlichen Folgen sind gravierend:  Menschen sind an Leukämie,Schilddrüsenkrebs, Jugend-Diabetes und Immunschwächen erkrankt. In den letzten Jahren kamen in der Region um Gomel nur ca. 20 % aller Kinder gesund zur Welt.

Auch in diesem Sommer ist wieder eine Gruppe von 6 Müttern mit Kleinkindern und einer Betreuerin für vier Wochen zu Besuch – untergebracht bei Gastfamilien in den Kirchengemeinden Sprakensehl, Knesebeck, Wittingen und Ehra.

Gesunde Luft und unverstrahlte Nahrung sollen helfen, dass Mütter und Kinder ihr Immunsystem stärken. Die Gruppe besuchte bereits die Kreisstadt Gifhorn, den Märchenpark Salzwedel und das Planetarium in Wolfsburg. Als weitere Aktionen sind geplant ein Zoobesuch in Hannover und Badespaß am Bernsteinsee. Bereits jetzt laufen die Planungen für den Sommer 2018 an: Gasteltern werden dringend gesucht. Nähere Infos im Diakonischen Werk Wittingen, Frank Breust, Tel.: 05831-8453.

Tschernobyl Ferienaktion 2017
Tschernobyl Ferienaktion 2017. Foto Frank Beust