Ann-Karin Wehling eingeführt
Die Ludgeri-Gemeinde freut sich nach mehrjähriger Vakanz über ihre neue Pastorin, die am ersten Juli-Wochenende mit einem feierlichen Gottesdienst in ihr Amt eingeführt wurde. Ann-Karin Wehling studierte Theologie in Göttingen, sie war Vikarin in Wunstorf bei Hannover, absolvierte im Anschluss ein Sondervikariat im Landesjugendpfarramt in Hannover und war anschließend Pastorin im Probedienst im Weserbergland. Ann-Karin Wehling ist verheiratet und Mutter von zwei Töchtern.
Bleiben oder gehen – diese Frage stand für die gebürtige Auetalerin wie für andere Pastorinnen und Pastoren nach den ersten Dienstjahren im Raum. „Wer nach dem Probedienst bleiben möchte, muss sich auf die eigene Stelle bewerben.“ Bei Ann-Karin Wehling wären das gleich zwei Gemeinden gewesen. Ausschlaggebend aber war, dass die ältere Tochter im kommenden Jahr eingeschult wird. Wenn wechseln, dann vor der Einschulung. Und dann fand die Theologin die Stellenausschreibung für Ehmen. „Ich fand das sehr interessant, die Entscheidung war am Ende ein Bauchgefühl. Wir fühlen uns hier schon jetzt sehr wohl.“ Vieles passt hier für ein Leben als Familie: Der Kirchencampus, das Pfarrhaus mit Garten, die Kita quasi hauseigen ganz in der Nähe.
„Jetzt darf es gerne losgehen“, freut sich die neue Ehmener Pastorin, auch wenn noch nicht alle Umzugskartons ausgepackt sind. Sie möchte anpacken, ihre Gemeinde, und nicht nur die, gestalten. „Auf Regionalisierung und Zusammenarbeit der Gemeinden vor Ort darauf habe ich Lust. Das Positive ist, ich komme von außen und habe noch einen neutralen Blick.“ Ein fertiges Programm bringt Ann-Karin Wehling nicht mit. „Ich möchte erst mal gucken, was es vor Ort gibt. Welche Wünsche und Bedürfnisse es hier gibt.“ Und was sie selbst machen möchte. Ihr Herz schlage für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, lässt sie durchblicken. In die Ludgeri-Kita ist sie bereits zu ersten Terminen eingeladen.
Menschen und Lebensgeschichten sind das, was die 38-Jährige besonders interessiert. „Uns wird oft ein großer Vertrauensvorschuss geschenkt und manches anvertraut, was man nicht jedem erzählt. Ich urteile nicht, Leben sind, wie sie sind. Da geht es mal hoch, mal runter, mal rechts, mal links.“ Zum Leben gehören auch Übergänge und Feiern, Kasualien wie Taufen, Trauungen, Beerdigungen. „Das möchte ich individuell gestalten.“ Die 38jährige Theologin will erlebbar machen, dass Kirche nicht eingestaubt ist, man auch mal Neues ausprobieren kann. Dennoch gibt es für Ann-Karin Wehling manches, auf das sie nicht verzichten wird. „Zur Taufe brauche ich Wasser. Brautleute müssen wirklich ja zueinander sagen. Aber es schadet nicht, mal rauszugehen aus unseren Kirchen an andere Orte.“