Gemeinsam stärker

Nachricht 15. Oktober 2025
Foto: KK-Öffentlichkeitsarbeit / F. Josuweit
Claudia Schmecht, Pastor Jan Weihmann und Ricky, der Retter (Foto: F. Josuweit)

Notfallseelsorge und DRK Wolfsburg kooperieren

Die Notfallseelsorge Wolfsburg und das Deutsche Rote Kreuz, Ortsverein Wolfsburg-Mitte e.V., werden künftig in der Krisenintervention kooperieren. Mit dieser Zusammenarbeit kann in Notfällen konfessionelle und nicht-konfessionelle Begleitung bedarfsgerecht geleistet werden. Insgesamt 20 hauptberufliche und ehrenamtliche Fachkräfte des Evangelisch-lutherischen Kirchenkreises Wolfsburg-Wittingen, der Evangelischen Propstei Vorsfelde und des DRK-Ortsvereines stehen damit im Raum Wolfsburg künftig zur Verfügung.

„Es sind überwiegend die Dramen des Alltags, in denen wir gerufen werden, wie plötzliche Unglücks- oder Todesfälle“, erläutert Pastor Jan Weihmann, Koordinator der Wolfsburger Notfallseelsorge. Größere Schadensereignisse, Katastrophenschutz und Gefahrenlagen kommen verhältnismäßig seltener vor. „Alarmiert wird die Krisenintervention auch wie bisher über die Leitstelle von Feuerwehr und Rettungsdiensten, die in Notfällen über die Telefonnummer 112 erreichbar ist.“

Wer Bereitschaftsdienst hat, weiß: In den kommenden 24 Stunden kann ich jederzeit angefordert werden. „Ich habe dann meine Ausrüstung immer im Auto.“ Dazu gehört für Pastor Jan Weihmann nicht nur die lila Einsatzweste, bundesweiter Standard für Kriseninterventionskräfte. Auch Ricky, der Retter, eine Handpuppe, sitzt in Weihmanns Auto und das im eigenen Maxi-Cosi. Gerade in Schadensfällen, in denen Kinder betroffen sein könnten, hilft Ricky dem Seelsorger.

„Wir merken: Der Bedarf an Krisenintervention steigt wahrnehmbar“, weiß Claudia Schmecht, stellvertretende Vorsitzende des DRK Ortsvereines Wolfsburg-Mitte e.V.. Mit vier DRK-Kolleg:innen stockt sie das Notfallteam seit August diesen Jahres auf. Die Ausbildung der DRK-Kräfte ist der der Notfallseelsorgenden vergleichbar, ihre Westen haben dieselbe Farbe. Für die nicht konfessionellen Kräfte des DRK steht allerdings nicht Notfallseelsorge sondern PSNV, psychosoziale Notfallversorgung, auf dem Rücken. Geld bekommt weder die Kirche noch das DRK für ihre Dienste.

Wie lang ein Einsatz dauert, weiß niemand, wenn die Leitstelle Hilfe anfordert. „Wir halten die Situation mit den Menschen aus, sind einfach da – das kann schon mal eine Nacht durchgehen“, weiß der langjährige Notfallseelsorger Weihmann, der auch Einsatzkräfte begleitet, wenn das gewünscht ist. „Wir hatten gerade binnen vier Tagen fünf Einsätze, das war ungewöhnlich“, erzählt Claudia Schmecht. 48 Einsätze waren es bisher in diesem Jahr im Raum Wolfsburg. 70 bis 80 Einsätze sind es erfahrungsgemäß jedes Jahr, im Sommer weniger als in der dunkleren Jahreszeit.

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Pastor Jan-Dirk Weihmann