„Ich wünsch‘ Dir Gottes Segen“

Nachricht 22. Mai 2023

Himmelfahrtsgottesdienst auf dem Wolfsburger Kliewersberg

Kalt, aber bereits sonnig ist es, als am Himmelfahrtstag um 10 Uhr in Wolfsburg aus fast allen Himmelsrichtungen die Kirchglocken rund um den Klieversberg läuten. Etwa 400 Besucher:innen, Bläser:innen aus dem Kirchenkreis, die Band Nordstadtgemeinde und 19 Islandpferde sind auf dem prominenten und geschichtsträchtigen Wolfsburger Aussichtspunkt zusammengekommen, um gemeinsam Gottesdienst zu feiern. „Herzlich willkommen über den Dächern Wolfsburgs“, begrüßt Superintendent Christian Berndt als leitender Pastor des Kirchenkreises zu einem Gottesdienst, der von Krise, Klage, Hoffnung und Segen handeln wird.

„Viele erleben ihr Leben zurzeit nicht als eine gepflegte Autofahrt bei strahlendem Sonnenschein.“ Es fühle gerade oft anders an, weiß Christian Berndt: Schlaglöcher, abrupte Stopps, Aggressivität. Corona, Krieg in der Ukraine, Inflation, Klimaschutzprobleme, Arbeitskräftemangel und vieles mehr. Gemeinsam singen, klagen und beten gegen Krisen und Nöte ließ das Team, das den diesjährigen Himmelfahrtsgottesdienst geplant hatte, die Gemeinde. „Hoffnung ist der Anker der Welt, ist wie Zucker im Kaffee: Auch wenn sie noch so klein, verändert sie alles“, reichte Pastor Jan-Dirk Weihmann ein Hoffnungszipfel.

Bin ich gut genug?

Wie es ist, wenn im Leben etwas aus der Spur gerät, erzählte Superintendent Berndt im Gespräch mit Kirchenkreissozialarbeiterin Danica Kahla-Lenk aus seiner eigenen Biografie und löste damit ein Versprechen ein, das er am Himmelfahrtstag 2022 gebeten hatte. Er sei ein Planer, nicht einer, der alles dem Zufall überlasse, erzählte Berndt. Doch nicht immer sei alles planbar. „Als ich 18 oder 19 war, haben mich Lebensfragen sehr beschäftigt: Wer bin ich? Bin ich gut genug? Darauf hatte ich keine Antworten.“ Er habe mit dem Glauben gerungen, sich allein und hilflos gefühlt. Ein Freund aus einer Freikirche und Erlebnisse auf dem Kirchentag waren es, die ihm halfen, die Spur wiederzufinden. „Da wurde mir klar: Ich will Pastor werden, nicht Arzt.“ Ohne Schlingern gehe es nicht, im Leben nicht, im Märchen nicht und auch nicht in der Bibel.

Gott ist der Co-Pilot

Krisen lassen sich also nicht vermeiden, nicht mal mit der besten Planung. Aber der Umgang mit schwierigen Zeiten lasse sich gestalten. „Als wir in den Corona-Lockdowns unsere Kirchen schließen mussten und Menschen, die uns gebraucht hätten, nicht mehr besuchen durften, war das eine sehr schwierige Zeit. Das hat mich belastet.“ Dabei habe er sich immer wieder an Worte zu seiner Ordination erinnert, dass Gott nicht den Geist der Furcht sondern den der Besonnenheit, der Liebe und der Kraft gegeben habe.

„Ohne Gott als Co-Pilot geht es für mich nicht, auch wenn mich wunderbare Menschen durch mein Leben begleiten“, sagte Christian Berndt und lud alle Besucher:innen ein, sich ganz persönlich segnen zu lassen. Das übernahmen wie in jedem Jahr Pastor:innen und Diakon:innen des Kirchenkreises, in diesem Jahr waren es Wolfram Bach, Friederike Böhm, , Danica Kahla-Lenk, Verena Koch, Peter Placke, Heidrun Schäfer, Johannes Thormeier, Jan-Dirk Weihmann und selbstverständlich auch Christian Berndt.

Kirchenkreis-Öffentlichkeitsarbeit / F. Josuweit

... alle Nachrichten