"Für mich ist das unbegreiflich"

Nachricht 24. Februar 2022
Foto: Jens Schulze

Der Überfall auf die Ukraine macht nicht nur Angst, er macht auch fassungslos. „Ich dachte, wir leben in einer modernen, aufgeklärten Welt“, sagt Christian Berndt. Es sei unbegreiflich, dass einfach gegen das Völkerrecht verstoßen und staatliche Souveränität missachtet werde. Aber alte Machtstrukturen und nationales Denken herrschten wohl noch immer vor, wieder und wieder würden unzählige Menschenleben gefährdet und zerstört, so der Superintendent. „Ich fürchte um all das, was unser Leben ausmacht: Freiheit, Demokratie, Menschenrechte, Völkerrechte.“

Wolfsburg ist eine Stadt mit vielen Flüchtlingen – heute, aber auch bereits nach dem Zweiten Weltkrieg. „Mich erinnert das, was jetzt in der Ukraine passiert, an das, was meine Mutter über ihre Erlebnisse im Zweiten Weltkrieg erzählt hat“, sagt der Wolfsburger Unternehmer Hendrik Wolf-Doettinchem. Er ist stellvertretender Vorsitzender des Kirchenkreisvorstandes. Gerade mal 980 Kilometer würden Wolfsburg von der ukrainischen Grenze trennen, so seine Rechnung. „Es ist absolut erschreckend.“

Kind einer Flüchtlingsfamilie ist auch Christian Berndt. Im Januar 1945 ging sein Vater 8jährig auf die Flucht. „Der Treck wurde damals von russischen Panzern überrollt. Das hat er nie vergessen.“ Auch Christian Berndt prägt die Familiengeschichte. „Ich denke heute auch an den Jugoslawienkrieg. Wie viele Menschen wurden in diesem Krieg umgebracht!“ Und wie viele leben heute mitten unter uns, auch in Deutschland – nach drei Jahrzehnten noch hochtraumatisiert.

„Es ist Krieg, die Nachrichten überschlagen sich und die Diplomatie ist gescheitert.“ Das Fazit des hannoverschen Landesbischofs Ralf Meister klingt erschüttert. Dass sich das Böse in Europa mit militärischer Gewalt Raum greife, mache Angst und eben fassungslos. „Jeder Krieg ist ein Ausbruch des Bösen.“ Wie allerdings mit der Bedrohung des Weltfriedens unter anderem durch Größenwahn umzugehen sei, dafür kann auch der oberste Hirte der hannoverschen Landeskirche kein Patenrezept nennen. Aber: „Die erste Verpflichtung lautet, diejenigen zu schützen, die Opfer dieser Bosheit werden.“

Öffentlichkeitsarbeit im Kirchenkreis / Frauke Josuweit

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Foto: pixabay.com
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Spendenaufruf Diakonie Katastrophenhilfe

„Es ist noch zu früh, die Lage genau abschätzen zu können. Klar ist: Kriegshandlungen sorgen dafür, dass die ohnehin schon labile Lage noch instabiler wird,“ sagt Martin Keßler, Direktor der Diakonie Katastrophenhilfe. „Die Gefahr besteht, dass das gesamte Land in eine schwere humanitäre Krise gerät. Wir müssen uns als Hilfsorganisation auf unterschiedliche Szenarien einstellen.“

https://www.diakonie-katastrophenhilfe.de

...Hilfe für die Ukraine leisten

Wie Sie sonst helfen können

Geflüchtete Menschen aus der Ukraine werden auch bei uns ankommen und auf unsere Unterstützung angewiesen sein. Hier können Sie praktische Hilfe leisten, indem Sie >>> Übernachtungsplätze anbieten.

Medikamente und Sachspenden sammelt der Ukrainische Verein in Niedersachsen e.V.. Mehr erfahren Sie >>> hier.

 

Foto: Jens Schulze / Evangelische Medienarbeit
Foto: Jens Schulze / Evangelische Medienarbeit

Friedensgebete

Gemeinsam wollen wir mit vielen Wolfsburgerinnen und Wolfsburgern unsere Sorgen vor Gott bringen und für Frieden beten - ökumenisch und jeden Tag. Immer um 18 Uhr in der St. Christophorus-Kirche im Antonius-Holling-Weg.

Auch hier laden wir zu Friedensgebeten und Andachten ein:

Wolfsburg
montags, 20 - 21 Uhr,  Pauluskirche, Mecklenburger Straße 31
mittwochs, 12.00 Uhr, Heilig-Geist-Kirche, Röntgenstraße 81
donnerstags, 18.00 Uhr, Kreuzkirche, Laagbergstraße 48

4. März. 2022, 18.30 Uhr, Stephanuskirche, Detmeroder Markt 6

25. Februar 2022, 17.15 Uhr, Heilig-Geist-Kirche, Röntgenstraße 81

Ochsendorf
04. März 2022, 18.00 Uhr, St. Stephani-Kirche

Fallersleben
25. Februar 2022, 18 Uhr
Michaelis-Kirche

Groß Oesingen
25. Februar 2022, 18 Uhr, Friedenskirche

Knesebeck
25. Februar 2022, 18 Uhr
St. Katharinen-Kirche

Wittingen
25. Februar 2022, 15-18 Uhr, stilles Gebet, St. Stephanus-Kirche

Zasenbeck
donnerstags 18.30 Uhr, St. Johanneskirche

Mit Glockengeläut am 25. Februar um 18 Uhr laden wir Sie zum persönlichen Gebet kirchenkreisweit ein.