Umgeben von jungen Menschen

Nachricht 28. Januar 2022

Jan-Dirk Weihmann ist seit Oktober Schulpastor an der Berufsschule in der Wolfsburger Kleiststraße. Evangelischer Religionsunterricht ist dabei ein Teil seiner Aufgabe an der BBS2, dem regionalen Kompetenzzentrum für berufliche Bildung im gewerblich-technischen Bereich mit mehr als 3.000 Schüler:innen und über 100 Lehrkräften. „Das Spektrum meiner Aufgaben ist sehr vielfältig, auch Seelsorge gehört dazu“, erzählt der 50jährige Theologe.

Liebeskummer, Streit mit Klassenkameraden, Probleme daheim oder vielleicht auch am Ausbildungsplatz – damit kommen die Schülerinnen und Schüler nach dem Unterricht zu Weihmann. „Haben Sie mal ein paar Minuten, es gibt da was, so kommen sie meist zu mir und dann reden wir.“ Schulpastor Weihmann unterrichtet unter anderem angehende Kfz-Mechatroniker:innen und Werkzeug-Mechaniker:innen aber auch Berufsfachklassen für Malerinnen und Lackierer sowie eine Sprachförderklasse.

Mit jungen Menschen aus ganz unterschiedlichen Kontexten und Konfessionen hat Jan-Dirk Weihmann bereits vorher gearbeitet. „Das hat mir den Einstieg an der Schule leicht gemacht.“ Weihmann war viele Jahre Militärpfarrer in Schleswig-Holstein. Fragen beispielsweise, wie ernst denn das fünfte Gebot zu nehmen sei, wurden ihm dort immer wieder gestellt. „Soldat:innen sind Menschen mit einem speziellen Beruf. Diese Menschen und unser Staat stehen in einem ganz besonderen gegenseitigem Loyalitätsverhältnis – ethisch und berufsethisch ein sehr spannendes Feld“, erinnert er sich. Weihmann ist da sozusagen familiär vorbelastet, sein Vater war 39 Jahre Berufssoldat und aktives Kirchenmitglied.

Weihmann selbst hat als junger Mann in Hermannsburg studiert, „in Gemeinschaft“, wie er es formuliert. Er ist, wie die Kollegen Jürgen Klein und Peter Placke, Missionar. Und ja: Nach dem Vikariat in Hamburg und im US-Bundesstaat South Dakota hat er als solcher auch gearbeitet. „Peter Placke war zweimal mein Vorgänger in Äthiopien, erst als Distriktmissionar im südzentralen Hochland und später als Jugendreferent in Hossaina.“ Doch damit nicht genug. Gemeinsam mit seinem Nachbarn in Äthiopien, Jürgen Klein, spielte er nicht nur Tipp-Kick und feierte gemeinsam Weihnachten, auch die Evangelisationsarbeit verband die beiden Missionare. „Wir haben ein gemeinsames Projekt gegen traditionelle Praktiken wie weibliche Genitalverstümmelung durchgeführt und die Menschen dort in diesen Fragen geschult, diese Themen zur Sprache gebracht.“

Auch als Gemeindepastor war Jan-Dirk Weihmann tätig, zuletzt im Kirchenkreis Celle.  Sein Auftrag als Schulpastor macht etwa zwei Drittel seiner Stelle aus, das dritte Drittel soll künftig auch weitere Aufgaben umfassen. „Es wird im Bereich der Seelsorge sein“, verrät er. „Ich möchte gern Schule so öffnen, dass Kirche und Schule mehr miteinander zu tun bekommen.“

Junge Menschen umgeben den Theologen nicht nur beruflich, sondern auch privat. Weihmann ist Pfadfinder und Vater von vier Kindern, die Älteste 24, der Jüngste 15 und gerade konfirmiert. Und das I-Tüpfelchen ist Amelia Anisa, Weihmanns fast vierjährige Enkeltochter.

Öffentlichkeitsarbeit im Kirchenkreis / Frauke Josuweit

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