Synode tagt unter Corona-Bedingungen

26. Juni 2020

Am 25. Juni tagte erstmals seit Beginn der Corona-Krise die Kirchenkreissynode. Ganz rustikal im Schützenhaus im Hankensbüttel - denn dort konnten die Abstände eingehalten werden, die zurzeit notwendig sind. Im Fokus standen die kirchliche Arbeit in den vergangenen Wochen, Kirchenmitgliedszahlen, die Partnerschaftsarbeit, das Diakoniekolleg und der Haushalt für das laufende Jahr. Drei Kolleg*innen wurden in ihren Dienst im Kirchenkreis eingeführt: Heike Burkert als Pastorin für regiolokale Kirchenentwicklung, Pastor Jürgen Klein als Kirchenkreis-Springer und Frauke Josuweit als Beauftragte für Öffentlichkeitsarbeit.

„Kirche wird nicht als systemrelevant eingeschätzt, das mussten wir seit dem 13. März lernen.“ Mit diesen Worten begann Superintendent Christian Berndt seinen Bericht vor der Kirchenkreissynode, die im Schützenhaus in Hankensbüttel tagte. „Plötzlich ging fast nichts mehr: Kirchen, Gemeindehäuser, Kindertagesstätten, Beratungsstellen – alles musste geschlossen werden.“ Was daraus im Kirchenkreis entstanden sei, habe ihn jedoch mit Dankbarkeit und Freude erfüllt, so der leitende Geistliche. „Wir haben viel geschafft, waren für so viele Menschen da. Unserem Auftrag, dem Dienst am Nächsten und der Verkündigung der guten Nachricht von Gottes Liebe zu uns Menschen, sind wir trotz aller Einschränkungen unvermindert nachgekommen.“

Für den Kirchenkreisvorstand berichtete Susanne Peters aus der laufenden Arbeit seit November vergangenen Jahres. Neuerung gäbe es bei der Evangelischen Jugend des Kirchenkreises, die nun einen eigenen Haushalt in Höhe von 3.500 Euro jährlich verantworte. Aufgestockt seien die Sekretariatsdienste in Vakanz-Gemeinden, bei den stellvertretenden Superintendenten und für den stellvertretenden Vorsitzenden des Kirchenkreisvorstandes. In Planung sei weiterhin die Einrichtung einer gemeinsamen Großküche für die Küchenbetriebe des Kirchenkreises, voraussichtlich im September könne dazu ein Beschluss gefasst werden. Personelle Veränderung gäbe es im Bereich der IT, berichtete KKV-Frau Susanne Peters. Drei Mitarbeitende seien künftig im Kirchenamt dafür zuständig.

Für die Stärkung zweier Einrichtungen sprach sich Susanne Peters im Namen des Kirchenkreisvorstandes aus: die Familienstiftung und das Diakoniekolleg. Beide seien für den Kirchenkreis wichtig. Das Diakoniekolleg erwirke einen deutlichen Mehrwert auf diversen Ebenen. In einem eigenen Tagesordnungspunkt beschloss die Synode, das Diakoniekolleg für fünf Jahre jährlich mit 27.500 Euro projektgebunden zu unterstützen. Konkret sei bereits ein Mentoring-Projekt für die religionspädagogische Arbeit in den Kirchenkreis-Kitas, erläuterten Hendrik Wolf-Doettinchem und Christian Berndt. „Warum machen wir Kitas? Weil wir christliche Arbeit an der Basis machen wollen“, erklärte Superintendent Berndt die weitere Unterstützung für das Diakoniekolleg.

„Wir können auf die Zahlen gucken und Grenzen ziehen – wir können auf das schauen, was wir schon immer gemacht haben, obwohl nur noch wenige daran teilnehmen und den Status quo aufrechterhalten. Dieser Weg scheint weder verheißungsvoll noch freudvoll zu sein“, warb Pastorin Heike Burkert und stellte ihre Arbeit der Synode vor. Anregen, fördern, begleiten – das sei der Dreiklang für regiolokale Kirchenentwicklung. „Wofür sind wir als Kirche da? Wozu ist uns unser Glaube wichtig und wozu könnte er auch anderen wichtig sein? Was können wir mit und für die Menschen in unserer Region tun?“ Diese Fragen dienten nicht dem Selbsterhalt der Kirche, sondern dem Sozialraum und damit dem Auftrag der Kirche. „Wir können einander fröhlich und dankbar unterstützen. Und werden sicher auch manches aufgeben müssen.“

Jörg-Wilhelm Meier berichtete aus dem Partnerschafts- und Missionsausschuss. Die Partnerschaftsarbeit mit der Evangelisch-lutherischen Gemeinde in Togliatti (Russland) solle mit einem Partnerschaftsvertrag auf solide Füße gestellt werden. Die Synode beschloss, der Partnergemeinde jährlich 1.200 Euro zukommen zu lassen. Die Unterstützung für den Verein „Cochabamba – Hilfe für Bolivien“ hingegen solle mit einer Übergangsfrist von zwei Jahren eingestellt werden. „Die machen zweifelsfrei eine tolle Arbeit, aber es gibt keinen christlichen Ansatz“, erläuterte Jörg-Wilhelm Meier die Entscheidung des Kirchenkreisvorstandes. Die Synode folgte dieser Empfehlung. Anne Zachow berichtete über die Äthiopienreise und die Pläne, die dortige Health-Station mit Solarenergie zu unterstützen. „Laden Sie mich ein in Ihre Gemeinden, gern berichte auch vor Ort über unsere Erfahrungen in Äthiopien!“, warb sie für gemeindliche Unterstützung dieser Partnerschaft.

Über den Haushalt für das laufende Jahr berichtete Kirchenamtsleiterin Cathrin Roßmann. Die Landeskirche hatte per Gesetz den Kirchenkreisvorstand befugt, diesen Haushalt beschließen zu dürfen, da Corona-bedingt die Synode nicht tagen konnte. Die Synode bestätigte den Haushaltsbeschluss auf ihrer ersten Sitzung seit Herbst vergangenen Jahres ohne Gegenstimmen bei zwei Enthaltungen.

Kirchenkreis Wolfsburg-Wittingen / Öffentlichkeitsarbeit

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