Segnen statt radeln

Nachricht 23. August 2021

Radeln im strömenden Regen war für die meisten der am Sonntag in Heiligendorf Versammelten nicht das, was sie sich vorgestellt hatten für einen gemeinsamen Tag in der Region Süd des Kirchenkreises. Fünf Unverdrossene haben es dennoch gewagt und kamen tatsächlich aus Westhagen mit Fahrrad nach Heiligendorf, alle anderen Teilnehmenden saßen trocken in der St. Adrian-Kirche. Denn hierhin hatte das Organisationsteam die Regionalaktion kurzerhand verlegt, um zumindest ein klein wenig gegenseitiges Kennenlernen möglich werden zu lassen.

Alle Teilnehmenden waren gebeten worden, einen Gegenstand mitzubringen, der für die eigene Gemeinde typisch ist. Die benachbarten Hattorfer brachten Bilder lebensgroßer Holzkrippenfiguren, Bilder alter Häuser in Hattorf und ein plattdeutsches Gedicht „doar bin ick to huus“ mit. Das, was Heimat ausmacht und symbolisiert, brachten auch alle anderen mit. Ein Bild der Einweihungsfeier von Kirche und Gemeindehaus in Westhagen aus dem Jahr 1975 (glücklicherweise wasserdicht transportiert), einen Kirchenführer aus Neindorf, das Roland-Symbol auf einem schwarzen Stoffbeutel aus Hehlingen, ein historisches Bild der Almker Kapelle.

Aus Detmerode kam ein Prospekt mit besonderer Architektur in Wolfsburg, denn die dortige Kirche ist vom finnischen Architekten Alvar Aalto entworfen. Und der Hasenwinkel hatte zahlreiche bunte Schmetterlinge dabei, gefertigt aus Krepp-Papier. „Das ist unser Kirchenfalter“, erläuterte Regine Müller, Mitglied im Kirchenkreisvorstand. Alle Hasenwinkel-Radler:innen hätten davon eines ans Fahrrad bekommen, wenn nicht der Regen gewesen wäre. „Wir sind im Jahr 2007 aus zehn Gemeinden fusioniert worden und habe unseren Gemeindebrief Kirchenfalter benannt. Denn in unserer Kirche in Rhode lebt ein Schmetterling – im Sommer und auch im Winter.“

Fast 60 Menschen waren zusammengekommen, lernten sich gegenseitig und ihre Gemeinden besser kennen, feierten gemeinsam Andacht und segneten sich gegenseitig. Zur Mittagszeit lichtete sich das Wetter etwas und so konnte, wer wollte, Kartoffelsalat und Würstchen open-air vor dem Gemeindehaus essen. Hier hatten Anne Zachow und Helfer:innen aus Heiligendorf alles vorbereitet für die Gäste aus den Nachbargemeinden. „Wie schön, dass wir spontan doch noch zusammengekommen sind“, freute sich Heike Burkert, Pastorin für Regiolokale Kirchenentwicklung, stellvertretend für das gesamte Vorbereitungsteam, zu dem auch die Pastoren Winfried Gringmuth, Wolfram Bach und Thomas Gaete sowie Regine Müller, Katharina Weber, Elisabeth Stöckel, Bärbel Riemer-Kurz und Anne Zachow gehörten.

Kirchenkreis Wolfsburg-Wittingen / F. Josuweit

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