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11. Mai 2021

Konfirmation in Ehmen wird ein besonderes Fest

Hannah, Leni und Marlon wollten eigentlich jetzt im Frühjahr ihre Konfirmation feiern. Die drei sind enttäuscht, dass Corona und die Inzidenz-Zahlen ihnen da einen Strich durch die Rechnung machen. Besonders Hannah merkt man die Enttäuschung an. „Ich wollte gar nicht, aber meine Eltern wollten, dass ich damit anfange. Jetzt macht es mir doch richtig Spaß, wir machen ganz viel gemeinsam“, erzählt sie. Knapp 30 Konfirmand:innen sind es in diesem Jahr in Ehmen. Nicht alle davon sind wie Hannah, Leni und Marlon seit der dritten Schulklasse im „Konfa“.

Das ist besonders in Ehmen: Wer möchte, kann hier bereits in der dritten Schulklasse mit dem Konfi-Kurs anfangen. Seit 2011 bietet Diakonin Angelika Behling die sogenannten Mini-Konfis an, der erste Jahrgang wurde 2018 konfirmiert. Teamerin Deike war von 2011 an dabei, ihre Mutter Susanne hat damals eine Gruppe geleitet. „Viele Eltern engagieren sich für diese Arbeit“, erzählt die Diakonin. „Es sind eher die Mütter, die sich engagieren“, ergänzt Markus Auffermann, der seit Herbst 2020 Pastor der Gemeinde in Ehmen ist. 190 Kinder sind es derzeit in sechs Jahrgängen, begleitet durch 35 Teamerinnen und Teamer, die mit dem christlichen Glauben vertraut gemacht werden. „Konfi-Arbeit ohne Teamerinnen und Teamer würde humpeln“, sagt Diakonin Behling. Sie leiten Zoom-Andachten und predigen auch mal. „Es gibt den jungen Menschen Selbstvertrauen. So können sie wachsen im Glauben und in der Gesellschaft“, erlebt Markus Auffermann das Engagement der Teamer:innen.

Generationen verbindend: Konfirmationssprüche

Auch wenn die Kids viel Zeit online im Homeschooling verbringen, sind ihnen die online-Treffen der Konfi-Gruppe wichtig. „Gemeinschaft ist wichtig für uns, Vergebung und Nächstenliebe. Oder auch Ängste und wie man wieder zusammenfindet, wenn man sich länger nicht gesehen hat.“ Lenis Taufspruch – „Ein Mensch sieht was vor Augen ist, Gott aber sieht das Herz an“ – wird sie auch zur Konfirmation begleiten. Marlons Konfirmationsspruch verbindet gleich drei Generationen – es war auch der Konfirmationsspruch der Mutter, ausgesucht hat ihn die Großmutter. So wird Glauben auch heute noch in gar nicht so wenigen Familien tradiert.

Wichtiger als der Konfirmationsspruch scheint den Konfis aber die Konfirmationskette zu sein. Das Symbol der Urchrist:innen, den Fisch, werden nicht alle Konfirmanden und Konfirmandinnen zur Konfirmation als Kette tragen. Auch ein Kreuz oder eine Gebetsspirale kann es sein. „Jede und jeder bekommt in diesem Jahr die Wunschkette“, verspricht Angelika Behling. Anders als in den Vorjahren, in denen die Teamerinnen und Teamer die Konfirmationskette ausgewählt haben für die Konfis. Ein kleiner Trost für die nun in den September verschobene Feier.

Dass der Termin im September auch ganz besonders sein kann, erzählt Deike. Die 17jährige hat es im vergangenen Jahr miterlebt, als ihr Bruder konfirmiert wurde. Da haben die Ehmerinnen und Ehmener die Straße zwischen Kirche und Gemeindehaus sperren lassen und den gesamten Außenbereich für den Gottesdienst genutzt. „Jede Familie hatte einen eigenen Bereich. Das war einmalig, wir fanden es toll. Es war etwas ganz Besonderes.“ Die Teamerinnen und Teamer haben die Predigt gehalten, Deike war auch dabei. 50 Gemeindemitglieder haben gemeinsam alles vorbereitet und aufgebaut, die Musik hat die Ludger-Combo, die gemeindeeigene Band, beigesteuert.

Gemeinschaft ist wichtig

Auch Ole kann sich an das Fest im September 2020 gut erinnern, seine Konfi-Kette trägt er seitdem jeden Tag. „Das ist für mich ein schönes Andenken an einen tollen Tag.“ Gefeiert habe seine Familie mit Zelt im eigenen Garten und er durfte dann mit seinen Cousins darin übernachten. Immer wieder wird deutlich: Gemeinschaft ist wichtig, Gemeinschaft trägt. Auch im Glauben.

„Glauben kann man nicht wie das Einmaleins vermitteln“, sagt Angelika Behling, die seit Herbst vergangenen Jahres als Diakonin nicht mehr nur für die Ehmener Gemeinde, sondern für die Region Südwest des Kirchenkreises tätig ist. „Die Konfis sind unsere Lieblingsgäste, wir machen Besonderes zusammen wie Übernachten in der Kirche.“ Kirchenrallyes gehören auch dazu: Konfis aus der fünften Schulklasse laufen gerade über den Kirchencampus, während wir mit der Reporterin der Wolfsburger Allgemeinen Zeitung vor dem Gemeindehaus sitzen. „Wir möchten unseren Konfis Vertrauen ins Leben und Lebensfreude mitgeben. Du bist nicht allein, diesem Leben nicht ausgesetzt ohne Schutz. Du darfst Dich beschützt fühlen“, versichert Angelika Behling.

"Es muss mich in meinem Herzen bewegen"

Ihre Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen beglücke sie. „Das ist ein Segen, auch für uns!“ Glauben muss Spaß machen, sagt sie. „Es muss mich in meinem Herzen bewegen, es muss was mit mir zu tun haben.“ Und damit die Konfirmation ein richtig cooles Fest wird, laufen die Vorbereitungen bald auf Hochtouren, auch wenn es bis September noch etwas dauert. „Meine Mutter probiert mit mir die Frisur“, erzählt Leni. Hannah und Marlon wissen noch nicht genau, was sie anziehen möchten. Klar ist nur: Es muss richtig chic sein. „Und falls wir noch wachsen, wäre es ja blöd, jetzt schon die Klamotten zu kaufen.“

Frauke Josuweit / Öffentlichkeitsarbeit im Kirchenkreis

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Angelika Behling
Diakonin Angelika Behling
Am Küsterberg 7
38442 Wolfsburg

Konfirmationen 2021

Nur in sehr wenigen Gemeinden im Kirchenkreis Wolfsburg-Wittingen können die Konfirmationen 2021 wie traditionell üblich im Mai gefeiert werden. Wann in Ihrer Gemeinde Konfirmationen stattfinden, erfahren Sie auf den >>> Websites Ihrer Kirchengemeinde.

Öffentlichkeitsarbeit

Foto: Jens Schulze
Frauke Josuweit