Wittinger Ferien-Kunstaktion für Kinder aus Flüchtlingsfamilien
Der Weg ist nicht so leicht zu finden, wie zunächst gedacht. Hinweisschilder gibt es keine, einmal um den Sportplatz laufen und dabei Ausschau halten nach einem Gartenzugang, so lautete die Wegbeschreibung von Flüchtlingssozialarbeiterin Imke Banse. Auf dem Fußweg um den Sportplatz überholt mich ein Kleinwagen und fährt kurz darauf links ran. „Jetzt haben wir genug Beton, wir haben noch einen Sack geholt“, ruft die Fahrerin ins Grün hinein. Da muss es sein, denn Imke Banse ist diejenige, die wohl gerade vom Baumarkt kommt.
„Magst Du gern dieses Hellblau?“, fragt Natascha Engst-Wrede, Malerin und Grafikerin aus Wittingen, sie ist umringt von acht Kindern, darunter auch zwei Jungen. Fröhlich unaufgeregtes Tun herrscht im kleinen Garten, wo das Kinder-Kunstprojekt stattfindet. Betonplatten werden gegossen und mit unterschiedlichsten Mosaiksteinen gestaltet. „Die Platten legen wir in den Garten“, sagt Tereza (11). „Eine nehme ich mit und die restlichen drei lasse ich hier für den Garten.“ Tereza ist die mittlere von drei Schwestern, die hier Pflastersteine gestalten. Sie ist gebürtige Armenierin und Kurdin, ihre Familie lebt seit mehreren Jahren in Wittingen. Eine willkommene Ferienaktion ist das für Tereza, denn wer kennt es nicht von früher: Ferien können auch langweilig sein. Insbesondere dann, wenn der eigene Garten nicht vor der Haustür liegt.
Einfach mal sein können
Der kleine Garten ist ein diakonisch-interkulturelles Begegnungsangebot mitten in Wittingen. „Es geht nicht darum, erfolgreich Gemüse anzubauen oder einen Paradiesgarten zu gestalten. Es soll ein Ort sein, an dem Menschen sich treffen können, einfach sein können“, erläutert Imke Banse. Die von ihr betreuten Familien wohnen häufig in kleinen Wohnungen ohne Balkon oder Garten.