In ihrer vierten Sitzung hat die nunmehr seit einem Jahr im Amt befindliche Kirchenkreissynode nicht nur Änderungen an Finanzsatzung und Kirchenkreisschutzkonzept beschlossen, sie hat nach zweiter Lesung auch über die Zukunft ihrer Kirchen und Kapellen einen einstimmigen Beschluss gefasst. Um 37 Kirchen, fünf Kapellen und sieben Glockentürme ging es bei diesem Beschluss.
26 Kirchen sollen langfristig instandgehalten werden, acht Kirchen und drei Kapellen will man hinhaltend erhalten, zwei nur sehr reduziert. Zwei Sakralgebäude sollen reduziert erhalten werden, eine Kirche und zwei Kapellen sollen verkauft werden, eine Kirche wurde bereits verkauft.
„Das wird nicht reichen!“, stellte Superintendent Christian unmissverständlich klar. „Mir persönlich tut es leid um jedes Gebäude, das wir nicht halten können. Wir werden bald nachsteuern müssen, denn der Bauausschuss hat nicht mehr genug Geld!“
Keiner weiß, wie das gelingen kann
„Ich mache heute das große Fass auf“, begann Christian Berndt den zu jeder Synodensitzung gehören Ephoralbericht. „Das große Thema ist: Unsicherheit.“ Überall gäbe es Zweifel: An der politischen Stabilität, an der wirtschaftlichen Stärke, am Zukunftsprozess der Kirche. „Keiner weiß, wie das alles gelingen kann und bezahlt werden soll.“ Wie also mit all der Unsicherheit umgehen? „Ich kann nicht ändern, dass so viele Menschen aus der Kirche austreten. Aber ich kann mich um das kümmern, wo ich etwas bewirken kann.“ Projekte initiieren, die Kirche näher zu den Menschen bringe. Die Prävention sexualisierter Gewalt stärken. Kirchenpost verschicken, Mitgliederkommunikation entwickeln.
Einem Verein beitreten, der Demokratieförderung auf seine Fahnen geschrieben habe. „Wir sind als Kirchenkreis dem Wolfsburger dem Verein „Geschlossen Weltoffen“ – Bündnis für Toleranz und Weltoffenheit, hervorgegangen aus dem Bündnis Schulterschluss, beigetreten. Ich habe mich dort in den Vorstand wählen lassen. Wir wollen Extremist:innen nicht das Feld überlassen.“
Prävention sexualisierter Gewalt
Über 800 hauptberuflich und ehrenamtliche Mitarbeitende im Kirchenkreis haben bereits Präventionsschulungen absolviert. Das berichtete Marielle Warnecke, die gemeinsam mit Magdalena Siopis im Rahmen des Schutzkonzeptes kirchliche Mitarbeitende schult. Mehr als ein Viertel davon seien Mitarbeitende aus Kitas und Familienzentren gewesen. „Wir entwickeln die Schulungen ständig weiter und kommen auch gern zu Ihnen vor Ort.“