Beraten und beschlossen

Nachricht 11. Dezember 2025
Foto: KK-Öffentlichkeitsarbeit / F. Josuweit
Die gelbe Karte - nicht Verwarnung wie beim Fußball, sondern Zustimmung

In ihrer vierten Sitzung hat die nunmehr seit einem Jahr im Amt befindliche Kirchenkreissynode nicht nur Änderungen an Finanzsatzung und Kirchenkreisschutzkonzept beschlossen, sie hat nach zweiter Lesung auch über die Zukunft ihrer Kirchen und Kapellen einen einstimmigen Beschluss gefasst. Um 37 Kirchen, fünf Kapellen und sieben Glockentürme ging es bei diesem Beschluss.

26 Kirchen sollen langfristig instandgehalten werden, acht Kirchen und drei Kapellen will man hinhaltend erhalten, zwei nur sehr reduziert. Zwei Sakralgebäude sollen reduziert erhalten werden, eine Kirche und zwei Kapellen sollen verkauft werden, eine Kirche wurde bereits verkauft. 

„Das wird nicht reichen!“, stellte Superintendent Christian unmissverständlich klar. „Mir persönlich tut es leid um jedes Gebäude, das wir nicht halten können. Wir werden bald nachsteuern müssen, denn der Bauausschuss hat nicht mehr genug Geld!“ 

Keiner weiß, wie das gelingen kann

„Ich mache heute das große Fass auf“, begann Christian Berndt den zu jeder Synodensitzung gehören Ephoralbericht. „Das große Thema ist: Unsicherheit.“ Überall gäbe es Zweifel: An der politischen Stabilität, an der wirtschaftlichen Stärke, am Zukunftsprozess der Kirche. „Keiner weiß, wie das alles gelingen kann und bezahlt werden soll.“ Wie also mit all der Unsicherheit umgehen? „Ich kann nicht ändern, dass so viele Menschen aus der Kirche austreten. Aber ich kann mich um das kümmern, wo ich etwas bewirken kann.“ Projekte initiieren, die Kirche näher zu den Menschen bringe. Die Prävention sexualisierter Gewalt stärken. Kirchenpost verschicken, Mitgliederkommunikation entwickeln.

Einem Verein beitreten, der Demokratieförderung auf seine Fahnen geschrieben habe. „Wir sind als Kirchenkreis dem Wolfsburger dem Verein „Geschlossen Weltoffen“ – Bündnis für Toleranz und Weltoffenheit, hervorgegangen aus dem Bündnis Schulterschluss, beigetreten. Ich habe mich dort in den Vorstand wählen lassen. Wir wollen Extremist:innen nicht das Feld überlassen.“ 

Prävention sexualisierter Gewalt

Über 800 hauptberuflich und ehrenamtliche Mitarbeitende im Kirchenkreis haben bereits Präventionsschulungen absolviert. Das berichtete Marielle Warnecke, die gemeinsam mit Magdalena Siopis im Rahmen des Schutzkonzeptes kirchliche Mitarbeitende schult. Mehr als ein Viertel davon seien Mitarbeitende aus Kitas und Familienzentren gewesen. „Wir entwickeln die Schulungen ständig weiter und kommen auch gern zu Ihnen vor Ort.“ 

Dass alle sicher sind und wir aufeinander achtgeben, das ist mir wichtig.
Friederike Schunke, Mitglied im Kirchenkreisvorstand

Wir können mit dem besten Schutzkonzept nichts gewinnen, wenn es nicht gelebt wird! Alle sind geschult, der Drops ist gelutscht und wir legen uns wieder schlafen – das wird nichts!
Eckhard Pieper, Kirchenvorsteher in Sülfeld

Fast alle Schutzkonzepte der Kirchengemeinden und der Einrichtungen im Kirchenkreis seien fertiggestellt, Auffrischungsschulungen seien in Planung. „Ich hoffe, wir haben zum Jahresende alle Schutzkonzepte fertig“, mahnte Superintendent Christian Berndt. Diese seien dann regelmäßig, erstmals innerhalb von sechs Monaten nach Gültigwerden, zu überarbeiten, beschlossen die Synodalen neben anderen Änderungen im Kirchenkreisschutzkonzept. „Es geht um den Schutz von Menschen!“

Money, money, money

Beschlossen haben die Kirchenparlamentarier:innen auch ein Budget in Höhe von 100.000 Euro für erste Klimaschutzmaßnahmen, ein professionelles Fundraising einzurichten und dafür last-minute-Mittel der Landeskirche zu beantragen sowie neben weiteren kleineren Aktualisierungen der Finanzsatzung eine Erhöhung der Verwaltungskostenumlage auf acht Prozent. Drei Theologiestudentinnen in Äthiopien sowie die Pastorin der Partnergemeinde in Togliatti sollen weiterhin unterstützt werden, die Mitgliedschaft in Fitnessstudios sei allerdings zurzeit aufgrund dafür fehlender finanzieller Mittel nicht möglich, berichte Pastor Frank Morgner aus der Arbeit des Kirchenkreisvorstandes. 

KK-Öffentlichkeitsarbeit

... Menschen - Themen - Orte