Gute Nachrichten, schlechte Nachrichten und angeregt kontroverse Diskussionen prägten die 17. Synodensitzung, die sich mit Kirchenmitgliedsentwicklungen, aktuellen Trends, vielen Haushaltsfragen und Fragen rund um den Klimaschutz befasste.
„Die Hälfte unseres Mitgliederrückganges ist Austritten geschuldet, nicht mehr demografischen Entwicklungen“, so die unangenehme Erkenntnis, die Superintendent Christian Berndt offenlegte. Austrittswilligkeit bestehe bereits lange, bevor sie umgesetzt werde, die Kosten-Nutzen-Abwägung trete immer stärker in den Vordergrund. „Was habe ich persönlich davon? Viele wissen nicht, was Kirche leistet. Das kriegen wir nicht vermittelt!“ Und diese Vermittlung sei keineswegs nur Aufgabe des Superintendenten oder der Ortspastorinnen und -pastoren. „Dafür sind wir alle zuständig! In unserer Nachbarschaft, im Freundeskreis, im Arbeitsumfeld.“
Erstarren, fliehen oder kämpfen?
Taufen, Konfirmationen, Trauungen, Beerdigungen – weniger Kasualien sind das ‚neue Normal‘. Das zeige sich in vielen gesellschaftlichen Trends: Mitgliederschwund auch bei Sportverein & Co. Fachkräftemangel. Verbreitete Erschöpfung. „Bei Kirche wird nicht mehr nach Antworten gesucht.“ Das müsse zunächst wahrgenommen werden. Erstarren, fliehen oder kämpfen, die archetypischen Verhaltensmuster, müssten ergänzt werden, schlussfolgerte Berndt. Es müsse der Status Quo wahrgenommen und dann gehandelt werden.