Unterschiedliche Perspektiven

08. Juni 2024

Am Sonntag sind alle Bürgerinnen und Bürger aufgefordert, wählen zu gehen. Diese Wahl entscheidet mit darüber, wie die europäische Politik ausgerichtet sein wird. Von daher gibt es aus unterschiedlichen Perspektiven unterschiedliche Interessen der Beobachter. Wählengehen ist wichtig für eine lebendige Demokratie. Gerade in unsicheren Zeiten!

Die Wahl ist eine gute Gelegenheit, noch einmal über die aktuelle Jahreslosung nachzudenken: „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe.“ (1. Korinther 16, 14)

Welche Wahl sollen wir treffen angesichts der ganzen Krisen, Konflikte und Katastrophen, die unseren Alltag zunehmend begleiten und auch bestimmen? Krisen, die verdecken, was alles gelingt und gut funktioniert. Wo es Veränderungen zum Besseren hin gibt.

Vor Wahlen stehen wir täglich. Nicht nur am Sonntag zur Europawahl. Was esse ich zum Mittag, nehme ich das Rad oder das Auto? Gehe ich zum Geburtstag oder nehme ich mir mal Zeit für mich? Möchte ich mich mit den Themen der Welt in den Medien beschäftigen oder wähle ich das Wohlfühlprogramm auf Netflix? Auch diese Entscheidungen sind mitunter politische Entscheidungen.

Der Apostel Paulus gibt uns einen Rat mit auf den Weg. „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe.“ Im ersten Korintherbrief beschäftigt sich Paulus ausführlich mit der Liebe. Und der Höhepunkt ist sicherlich für Viele das Hohelied, welches in der Aussage mündet: Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, die größte unter ihnen die Liebe!
Der Vers der Jahreslosung steht ziemlich am Ende des ersten Korintherbriefes. Es folgen noch ein paar Verse, dann aber ist Schluss mit dem ersten Brief.

Davor beackert Paulus allerlei Probleme, von denen er aus der jungen Korinthergemeinde gehört hatte. Bei aller Problematisierung gibt er den Korinthern einen kurzen Impuls auf den Weg. Bei allem eurem Tun, bei allem Handeln, egal ob ethisch, moralisch, gesellschaftlich, politisch, familiär oder was auch immer ihr tut, setzt vor euer Handeln ein positives Vorzeichen: Lasst es in Liebe geschehen. Lasst euch nicht von Zorn und Verbitterung leiten.

Ein hoher Anspruch – ohne Frage! Bei allen Krisen und bei aller Dünnhäutigkeit, die damit einhergehen, scheint mir das ein guter Ratgeber in diesen Tagen und in diesem Jahr zu sein.

Olaf Klein ist Pastor in Wittingen, Darrigsdorf und Ohrdorf

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Foto: Kirchenkreis Wolfsburg-Wittingen / F. Josuweit
Pastor Olaf Klein
Junkerstrasse 22
29378 Wittingen