Ich sitze am Schreibtisch und mir geht eine Liedzeile durch den Kopf: „Manchmal spreche ich ganz leise deinen Namen aus vor Gott, ...“
Dann tue ich es. Ich spreche leise Namen, langsam, einen nach dem anderen. Ich lasse mir Zeit. Spreche die Namen meiner Kinder, meines Mannes, meiner Eltern, meiner Verwandten.
Namen von Freundinnen und Nachbarn, Namen von Menschen, die ich mag. Und Namen von Menschen, die ich nicht mag. Namen von Menschen, die ich oft sehe und Namen von Menschen, die weit entfernt sind. Manchmal sind auch Namen von Menschen dabei, die schon längst verstorben sind.
Auf einmal denke an sie.
Bei jedem Namen schwingt etwas mit: bei einem ist es eine Erinnerung an ein gemeinsames Erlebnis. Plötzlich steht mir ein Bild vor Augen. Von einem anderen weiß ich, welche Sorgen ihn gerade bewegen. Beim dritten Namen fällt mir ein, was sie sich so sehnlichst wünscht. Nur ein Name, aber mit diesem Namen ist so viel verbunden. Es blitzt in den Gedanken auf.
„Manchmal spreche ich ganz leise deinen Namen aus vor Gott, ...“ Das ist beten. Sich verbinden und verbunden wissen - mit Gott und der Welt.
Und ich weiß, Gott hat ein offenes Ohr dafür. Amen
Heike Burkert ist Pastorin für regiolokale Kirchenentwicklung im Kirchenkreis Wolfsburg-Wittingen
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