Andacht zum Dienstag

31. März 2020

Kinderlabyrinth in Corona-Zeiten

Ein 6jähriges Mädchen malt ein Bodenlabyrinth. Vom Wohnzimmer durch den ganzen Flur und ins Kinderzimmer. „Pia, erklär mal, was hast Du da gemalt?“ Lachend beginnt das Kind, auf den Linien hüpfend, zu erzählen: „Du musst immer genau auf der Linie bleiben!“

Konzentriert und zügig geht sie ihren Weg bis zu einer Schnecke in der Kehrtwende. „Hier ist ein Sturm!“ Vorsichtig tastend gehen ihre kleinen Füße die Linie der gemalten Schnecke entlang. Sie dreht sich mehrfach im Kreis. Dann führt die Linie wieder heraus. Ihre Schritte werden schneller. So geht es hin und her im Flur und Kinderzimmer. Dort muss sie unter einen Stuhl krabbeln, weil da ein „Tunnel“ ist und wieder ein, zwei „Stürme“ vorsichtig durchschreiten. Am Ende kommt sie, der Linie folgend, wohlbehalten und glücklich wieder an ihrem Ausgangspunkt an.

Ein schönes Sinnbild für unsere Zeiten mit Corona. Eine Linie führt unser Leben. Es gibt Stürme. Und Tunnel durch Dunkles hindurch. Dennoch mit einer Linie. Jesus sagt, dass er die Linie gezeichnet hat: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben.“ (Joh. 14, 6a) Im Sturm ist es schwer, die Balance zu halten. Und an die Linie zu glauben. Aber ein Labyrinth führt immer zum Ziel. Mag es auch noch so verworren sein. Ich wünsche uns die tänzelnden Füße von Pia, die hüpfend und voll Vertrauen weiterlaufen. Gott, schenke uns kindliches Vertrauen in deine Linie in unserem Leben!

Heidrun Schäfer ist Diakonin und Krankenhausseelsorgerin im Klinikum Wolfsburg

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Diakonin Heidrun Schäfer
Sauerbruchstraße 7
38440 Wolfsburg